Das Technikum Laubholz hat verschiedene Patente von den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) erworben, die als Grundlage für einen Technologietransfer in Richtung Industrie dienen. Damit legen die neu gegründete Forschungseinrichtung und die DITF wichtige Grundlagen für eine fundierte und wissensbasierte Zusammenarbeit, die eine professionelle Vermarktung der neuen Technologien ermöglichen wird.
Konkret geht es um die industrielle Umsetzung nachhaltiger Verfahren zur Herstellung technischer Celluloseregeneratfasern und von Carbonfasern auf Basis von Lignin und Cellulose. Beide Bereiche bilden den Forschungsschwerpunkt in der Kooperation der Partner. Parallel dazu werden in Forschungsprojekten Technologien weiterentwickelt, beispielsweise zur Verarbeitung von Cellulose aus ionischen Flüssigkeiten, und neuartige Fasertypen für den technischen Einsatz und für Gebrauchstextilien in den wachsenden Markt nachhaltiger Materialien eingeführt. Mit nachhaltig hergestellten Carbonfasern lassen sich Leichtbauteile für die Autoindustrie fertigen, die heute noch aus Stahl oder Erdöl basiertem Carbon hergestellt werden – beides Materialien, denen die Eigenschaft „nachwachsend“ fehlt. Mit den Carbon-Werkstücken, deren Ausgangsstoff Holz ist, lässt sich gleichzeitig das Gewicht von Fahrzeugen reduzieren und damit der Spritverbrauch.
Damit folgt das neu eingerichtete Forschungszentrum seiner Bestimmung, neue und technisch bedeutsame Produkte und Verfahren auf der Basis von Laubholz voranzubringen, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region stammen.
Ein weiterer Forschungsansatz ist die Anwendung ionischer Flüssigkeiten bei der Herstellung von Hochleistungsfasern. Vergleichsweise niedrige Temperaturen bei der Herstellung, effiziente Prozess-Steuerung und ein Lösungsmittel-Recycling-System gehören zu den herausragenden Eigenschaften, die in diesem Bereich gefördert werden.