close search

INFO

Wir wollen das Blatt wenden – Natur bewahren, Umwelt schützen, Zukunft gestalten

Das Potential zur Nutzung von Laubholz entlang der Wertschöpfungskette Holz ist längst nicht ausgereizt. Die Naturverjüngung im baden-württembergischen Wald beispielsweise besteht zu 70 Prozent aus Laubbäumen, Tendenz steigend. Bislang werden aber nur 30 Prozent des Laubholzes stofflich für den Bau von Häusern und Möbeln verwendet. Aber auch darüber hinaus hat das TLH gerade im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe große Innovationslücken identifiziert. Deshalb werden nun neue Einsatzgebiete für den Rohstoff Holz entwickelt, die vor nicht allzu langer Zeit kaum vorstellbar waren.

 

Der natürliche Rohstoff soll deshalb durch Mehrfachnutzung möglichst lange im Wirtschaftssystem gehalten werden, bevor er thermisch genutzt wird. Durch diese Methode können nicht nur ökologische und ökonomische Vorteile erreicht werden, sondern auch eine geringere Belastung der Umwelt, das Einsparen von Treibhausgasen, geringere Kosten und höhere Wertschöpfungen. Im besten Fall wird der Rohstoff mindestens so lange im Kreislauf gehalten, bis ein neuer Baum die Menge an CO2 gebunden hat, wie die Verbrennung eines zuvor genutzten Baumes verursacht. Daher ist eine beschleunigte Entwicklung gefragt, um innovative und hochwertige Produkte aus Laubholz auch schnellstmöglich auf den Markt zu bringen.

Vom Baum zum Hemd

Was ist das Technikum Laubholz?

Das Technikum Laubholz (TLH) ist eine unabhängige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die auf Initiative des Landes Baden-Württemberg unter Federführung des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Frühjahr 2020 neu gegründet wurde.

 

Aufgabe des TLH ist es, die Entwicklung innovativer und hochwertiger Anwendungen für Laubholz zu beschleunigen und für Baden-Württemberg international eine Spitzenposition in der laubholzbasierten Rohstoffverwendung zu besetzen.

 

Wir sehen uns als kreativen Treiber für die Verknüpfung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Dieses gemischte Modell ermöglicht es, abstrakte und schöpferische Visionen mit realen Erfindungen, Verfahren und physischen Produktionen schnell und erfolgreich zu verbinden.

Nach welchen Maßgaben arbeiten wir?

Als GmbH arbeitet das Technikum Laubholz unternehmerisch. Drittmittel, Auftragsforschung, Lizenz-Gebühren und Ausgründungen sollen den Anteil staatlicher Förderung Schritt für Schritt verkleinern. Hierzu schließen interdisziplinäre Teams die Lücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Nutzung und entwickeln Verfahren sowie Pilotanlagen in Größenordnungen, die industrielle Anwendungen vorwegnehmen. Flache Hierarchien und größtmögliche Freiräume schaffen die Atmosphäre, die für eine anwendungsorientierte Forschung notwendig ist. Mehr über das Arbeitsumfeld finden Sie hier.

Zu welchen Themen forscht das Technikum Laubholz?

Für seine Forschung hat das Technikum Laubholz acht Felder definiert. Zunächst konzentriert es seine Arbeit auf vier Bereiche: Faserbasierte Biopolymerwerkstoffe, Biotechnische Konversion, Holzaufschlussverfahren sowie Verpackungsmaterialien stehen aktuell im Mittelpunkt des Geschehens. Für die Felder Holz | Papier | Holzwerk-stoffe, Leichtbau, intelligente Fabrikation und Energiespeicherung wird es später den Startschuss geben. Allen Forschungsfeldern sind wiederum einzelne Projekte zugeordnet. Mehr über die Forschungsfelder finden Sie hier.

Was ist unser USP | Alleinstellungsmerkmal?

Das Potential zur Nutzung von Laubholz entlang der Wertschöpfungskette Holz ist längst nicht ausgereizt. Baden-Württemberg hat jedoch das Zeug dazu – nämlich das Holz, die Kompetenz in der Forschung und eine umtriebige Gründerlandschaft. Darüber hinaus hat das TLH gerade im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe große Innovationslücken identifizieren können. Wir erschließen neue Einsatzgebiete für den Rohstoff Holz, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren und versuchen, eine Lücke nach der anderen schnell und intelligent zu schließen.

Wie ist das Technikum Laubholz entstanden?

Die ersten Diskussionen über eine unabhängige Forschungseinrichtung zur Nutzung der Ressource Laubholz kamen mit der Klimaanpassungsstrategie des Landes Baden-Württemberg auf. Damals forderte die Landesregierung, die stoffliche Nutzung von Laubholz zu stärken – weg vom Verbrennen, hin zum Werkstoff. Als Konsequenz kam daraufhin im Jahr 2016 die Forderung nach der Gründung des Technikum Laubholz in den Koalitionsvertrag der Landesregierung, die ihr Vorhaben am 30. März 2020 unter Federführung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nach intensiven Vorbereitungen offiziell umgesetzt hat.

Mit wem arbeitet das Technikum Laubholz zusammen?

Ohne Kooperationspartner wäre ein wissenschaftlicher Austausch und damit ein Vorankommen in Schlüsseltechnologien für unsere Zukunft schwer möglich. Das Technikum Laubholz versteht sich neben seiner Forschungs- und Projektarbeit daher als Drehscheibe für den wissenschaftlichen Austausch. Kooperationspartner finden sich in der Wissenschaft und der Industrie. Weitere Partner sind staatliche Institutionen, die gerade beim Thema Waldwirtschaft besonders großes Wissen haben.

Welche Aufgabe verfolgen wir?

Wir wollen die teilweise mit besonderen Eigenschaften ausgestatteten Laubholzarten langfristig in die Rohstoffkreisläufe einspeisen und damit durch die Kohlenstoffbindung wirksam einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu gehört allen voran eine beschleunigte Entwicklung, um innovative und hochwertige Produkte aus Laubholz schnellstmöglich auf den Markt zu bringen. Langfristiges Ziel ist es, für Baden-Württemberg international eine Spitzenposition in der laubholzbasierten Rohstoffverwendung zu besetzen.

Wo hat das Technikum Laubholz seinen Sitz?

Das Technikum Laubholz hat seinen Standort auf dem SCHULER Werksgelände in Göppingen.

Aufsichtsrat um Minister Peter Hauk besucht das TLH

Nachhaltige Materialien, Hochleistungsfasern aus Cellulose oder gar Lebensmittelproteine auf Laubholz-Basis? Das waren nur ein paar Themen, über die sich Ludwig Lehner, Andreas Bisinger und Tobias Wolfinger mit dem Aufsichtsrat des TLH beim Rundgang über den Standort in Blaubeuren ausgetauscht haben. Doch damit nicht genug: Das Gremium um Landwirtschaftsminister Peter Hauk informierte sich auch über die aktuellen Fortschritte auf dem Gelände, die geplanten Produktionshallen und die neuesten innovativen Projekte.

Der Startschuss für die neue Förderperiode der Europäischen Strukturfonds EFRE und ESF ist gefallen

Nachhaltige Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft sind die Schlüssel für eine ressourcenschonende und klimaneutrale Wirtschaft – das war der Konsens bei der Auftaktveranstaltung zur Förderperiode 2021-2027 der Europäischen Strukturfonds EFRE und ESF in Stuttgart.